Tragehilfe - Tipps und Tricks 


Die Tragehilfe muss allen bequem sein, Tragendem und Kind, deshalb ist es wichtig vor dem Kauf einer Tragehilfe ausgiebig zu testen. 


Die Verschiedenen Tragehilfen in der Übersicht 


Sling

Der Sling ist ein kurzes Tragetuch aus einem gewobenen Stoff zwischen 1,50 - 2,00m lang, der auf einer Seite zwei Metall Ringe eingenäht hat und auf der anderen Seite abgeschrägt ist. Man fädelt die offene Seite durch die beiden Ringe ein und schliesst das Tuch somit zu einem Kreis. Man trägt den Sling über eine Schulter.

 

Geeignet: Vom 1 Lebenstag  bis Ende der Tragezeit

 

Trageweisen: Bauch, Hüfte und Rücken

 

Vorteil: Schnell, einfach, handlich, günstig zu bekommen

 

Nachteil: Einseitige Belastung, der eine Arm ist sehr eingeschränkt

 

Tipp: Regelmässig Trageseite wechseln, damit keine einseitige Belastung entsteht. Geeignet als Ergänzung zum Tuch oder einer anderen Tragehilfe


MeiTai

Der Mei Tai ist eine Tragehilfe die ihren Ursprung im asiatischen Raum hat. Sie besteht aus einem mehr oder weniger rechteckigen Rückenteil, meist mit Abnäher, geraden Trägern und einem Hüftgurt zum Knoten. Träger und Gurt sind heute meist gepolstert.

 

Geeignet: Vom 1 Lebensstil bis Ende der Tragezeit (je nach Modell)

 

Trageweise: Bauch und Rücken

 

Vorteil: Einfach anzuziehen und durch das Binden und die weichen Gurten einfach an das Kind anpassbar.

 

Tipp: Der Namen Mein Tai ist ein Oberbegriff ist. Ein Mei Tai ist nur auch gut wenn die Kriterien einer guten Tragehilfe beachtet werden. Mei Tai sind ideal wenn mehrere Tragepersonen die Tragehilfe verwenden möchten, da nichts umgestellt werden muss und für kleine Babys, da der weiche Gurt am wenigsten Druck auf die Hüfte erzeugt.


Wrap Conversion / Wrap Con

Wrap Conversion sind Tragehilfen ganz aus Tragetuchstoff, mit einem mehr oder weniger rechteckigen Rückenteil sowie eine, Hüftgurt und Träger zum Knoten, die nicht gepolstert sind. Die Träger bestehen meist aus einer halben Tragetuch breite.

 

Geeignet: Ab dem 1 Lebensstil bis Ende der Tragezeit (je nach Modell)

 

Trageweise: Bauch, Hüfte & Rücken

 

Vorteil: Sehr individuell dem Kind anpassbar, ähnlich wie das Tragetuch mit verschiedenen Bindemöglichkeiten.

 

Nachteil:Ist im Vergleich zu anderen Tragehilfen eher aufwändig zum binden, die Bindeweise muss regelmässig mit wachsendem Kind angepasst werden.

 

Tipp: Wenn man sich gut damit auseinandersetzt kann man bei jeder Grösse des Kindes eine ideale Bindeweise für Kind und Tragenden finden. Sehr geeignet für kleine Babys, da der weiche Gurt am wenigsten Druck auf die Hüfte erzeugt.


Halfbuckle / Halbschnallen Trage

Der Halfbuckle ist ein Mei Tai Tragehilfe die entweder einen Schnallenbauchgurt oder einen Klettbauchgurt hat und gepolsterte Träger zum Binden. Das Rückenteil ist mit Abnähern versehen, damit es sich dem Kind einfacher anpasst.

 

Geeignet: Von den ersten Lebensmonaten bis Ende der Tragezeit (je nach Modell)

 

Trageweisen: Bauch & Rücken

 

Vorteil: Schnell gebunden, ideal beim Wechsel von verschiedenen Tragepersonen, da man nicht viel umstellen muss. Der Feste Bauchgurt ist etwas leichter straff zu kriegen als einen zum Knoten.

 

Nachteil: Der feste Bauchgurt passt sich dem Kind weniger an als ein gebundener Gurt und gibt mehr Druck auf die Hüften ab.

 

Tipp: Am geeignetsten wenn das Kind schon ein paar Monate als ist um das Gewicht einfacher zu verteilen. Es gibt auch Mei Tai die sich nachrüsten lassen mit einem Schnallenbauchgurt. 


Fullbuckle / Vollschnallen Trage

Der Fullbuckle ist ein Mei Tai  mit einem Bauchgurt und Trägern mit Schnallen. Das Rückenteil ist mit Abnähern versehen, damit es sich dem Kind einfacher anpasst. Bei einem Fullbuckle können die Träger am Bauchgurt befestigt werden, bei einigen Modellen optional auch am Rückenteil.

 

Geeignet: Von den ersten Lebensmonaten bis Ende der Tragezeit (je nach Modell)

 

Trageweisen: Bauch & Rücken

 

Vorteil: Schnell gebunden, ideal wenn nur eine Trageperson trägt, da er auf diese eingestellt werden kann.

 

Nachteil: Der Feste Bauchgurt passt sich dem Kind weniger an als ein gebundener Gurt und gibt mehr Druck auf die Hüfte ab.

 

Tipp: Solange wie möglich die Träger am Bauchgurt der Tragehilfe befestigen, dies lässt dem Kind das Einrunden zu wenn es schläft.


Komfort Tragehilfe

Die Komforttragehilfe ist eine Fertigtragehilfe mit Hüftgurt, Trägern und Schnallen. Sie ist sehr stark geformt und die Träger sind am Rückenteil befestigt.

 

Geeignet: Ab Sitzalter bis Ende der Tragezeit (bei den meisten Modellen ist der Steg nicht anpassbar und es kommt bald zu einem Kompromiss einer nicht optimalen Oberschenkel Stützung)

 

Trageweisen: Bauch & Rücken (laut Hersteller oft auch Hüfte, jedoch mit grossen Einbussen für die Bequemlichkeit)

 

Vorteil: Leitet das Gewicht auf die Hüfte des Tragenden ab und entlastet so die Schultern, ist so sehr angenehm zu tragen, auch mit hohem Gewicht.

 

Nachteil: Die Befestigung am Rückenteil lässt auch im schlafenden Zustand kein Einrunden des Kindes zu.

 

Tipp: Die Neugeborenen Einsätze dazu sind eher für kurze Anwendungszeiten im wachen Zustand des Kindes. Da die Stützung nicht optimal ist empfehlen wir sie lieber ab Sitzalter. Jedoch bei gelegentlichen Gebrauch vertretbar.


Onbuhimo / Onbu

Der Onbu ist eine Tragehilfe die ihren Ursprung im japanischen Raum hat. Der Onbu besteht aus einem Rückenteil und Trägern. Er besitzt keinen Bauchgurt. Die Träger sind entweder mit Schnallen, Ringen oder Schlaufen am Rückenteil befestigt.

 

Geeignet: Von Laufalter bis Ende der Tragezeit.

 

Trageweisen: Rücken

 

Vorteil: Sehr schnell und einfach angezogen, wie ein Rucksack. Klein und leicht zum Mitnehmen. Ideal auch in der Schwangerschaft, da kein Bauchgurt drückt oder beim Tandem Tragen.

 

Nachteil: Beim Onbu besteht schnell die Gefahr, das zu viel Druck auf Becken und Nacken ausgeübt wird, hier ist ein guter Schnitt besonders wichtig und das dieser zum Tragenden passt. Das ganze Gewicht hängt an den Schultern.

 

Tipp: Der Onbu ist der perfekte Begleiter für ein Laufkind dessen Beine auch hin und wieder mal müde werden und sich auf dem Rücken erholen möchte. Nicht geeignet für Babys da eine starke Überspreizung entstehen kann und oft auf zusätzliche Belastung im Nackenbereich entsteht.


Podeagi / Pod

Der Podeagi hat seinen Ursprung in Korea. Er ist eine Tragehilfe ohne Hüftgurt, er hat annähernd ein rechteckiges Rückenteil, welches sehr lang ist und oben die Trägergurte waagerecht angenäht sind. Das Kind wird durch Überkreuzen der Träger über die Beine im Rückenteil befestigt und dann verknotet.

 

Geeignet: Ab Geburt bis Ende der Tragezeit

 

Trageweisen: Bauch & Rücken

 

Vorteil: Sehr individuell anpassbar, leicht zum mitnehmen

 

Nachteil: Bei uns sehr selten verbreitet und selten zu bekommen, es braucht Übung das Kind in den Podeagi zu binden.

 

Tipp: Auch bei einem Podeagi ist es von Vorteil einen quer elastischen Stoff als Rückenteil zu haben, es passt sich besser an. Das Original ist aus gewöhnlicher Baumwollbindung. Sehr geeignet ab Geburt, da kein zusätzlicher Druck eines Bauchgurtes auf die Hüfte entsteht.


Kanga

Das Kanga ist ein typisch afrikanisches Kleidungsstück, das als Rock, Kleid oder auch zum Tragen von Babys/Kleinkinder benutzt wird. Es ist ein sehr strapazierfähiges rechteckiges Tuch, das Mutter und Kind einmal komplett umfasst. Das Tuch wird um das Kind gelegt und unter den Achseln des Trägers nach vorne geführt. Dort wird es an der Oberkante übereinander gelegt und geschlagen. Wir führen hier das traditionelle Kanga aus Baumwollbindung unter den Tragehilfen und unsere westliche Ableitung unter den Tuch Bindeweisen.

 

Geeignet: Geburt bis Ende der Tragezeit

 

Trageweise: Rücken

 

Vorteil: Extrem leicht und dünn, keine Träger über den Schultern. Gibt in heissen Regionen keinen Hitzestau.

 

Nachteil: Tuch ist aus fester Baumwolle und schwingt nicht mit, traditionelle Bindeweise funktioniert mit einem querelastischen Tuch nicht.

 

Tipp: Ideale Bindeweise für gebückte Arbeiten wie zum Beispiel Gartenarbeit.